Aus der Presse

"Antizyklisch investieren macht Sinn"

Harald Kolerus. Das sogenannte „Betongold" erfreut sich gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten und nervösen Börsenphasen hoher Beliebtheit. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die vor hohen Einstiegspreisen bei Immobilien, relativ niedrigen Renditen und sogar einer Blasenbildung warnen. Wie ist in diesem Umfeld eine schöne Performance zu erzielen? Der Börsen-Kurier hat bei Corum Asset Management nachgefragt, einem Spezialisten für Immobilien-Investments, der in Europa ein Vermögen von mehr als 25 Mrd € verwaltet.

Auf den Mieter kommt es an Christopher Kampner, Head of Office Austria von Corum, erklärt zunächst die übergeordnete Strategie seines Unternehmens: „Wir investieren ausschließlich in gewerbliche Immobilien innerhalb der Eurozone. Weiters kommen für uns nur bereits bestehende Objekte in Frage, die über langfristige, gute Mieter verfügen. Wir schließen also Leerstand aus und verfolgen auch keine Entwicklungsprojekte, somit tragen wir kein Baurisiko." In diesem Konzept spielt der Mieter die entscheidende Rolle und gar nicht so sehr die Immobilie selbst. „Der Mieter, der dahintersteht, ist das Um und Auf. Ein großer, verlässlicher Mieter zahlt regelmäßig und droht auch nicht in Konkurs zu gehen. Wenn dieser Hintergrund stimmt, ist selbst eine eventuelle Immobilienkrise kein wirkliches Problem, insbesondere auch aufgrund der breiten geografischen Streuung unseres Portfolios auf aktuell 13 Länder", erklärt Kampner.

Krisen als Chance nutzen

Der Experte meint sogar, dass Krisen „spannend" seien und als Chance genutzt werden können: „Corum agiert durchaus antizyklisch. Wir laufen also keinen vorherrschenden Trends hinterher. Im Gegenteil: Einen schwierigen Immobilien-Markt wollen manche Akteure schnell verlassen, wir können dann zu günstigen Bedingungen einsteigen. Über kurz oder lang entspannt sich die Marktlage wieder und wir haben praktisch zu Schnäppchenpreisen eingekauft. Außerdem hat der stabile Mieter auch im vorher schweirigen Umfeld regelmäßig seine Miete entrichtet."

 

Ein Beispiel für diese Vorgehensweise bietet etwa die überhitzte Immo-Szene Spaniens im Jahr 2012. In dieser Phase haben andere Investoren das Land tunlichst gemieden, Corum ist hingegen massiv eingestiegen. Nach der Marktbereinigung hat sich Spaniens Immobilienlandschaft tatsächlich wieder erholt, Corum hatte da schon längst „zu sehr günstigen Preisen" eingekauft und kürzlich Objekte „mit extrem guter Rendite von 13%" wieder verkauft, so Kampner.

Ziel: 6% Rendite

Mit dieser Strategie haben sich die Immobilienfonds von Corum das Ziel gesetzt, eine Dividendenrendite von mindestens 6% zu erwirtschaften. Eine Garantie besteht dabei zwar nicht, aber seit der Etablierung von Corum in 2012 wurde die Messlatte von 6% immer erreicht oder überschritten. Vergangenes Jahr betrug die Dividende 7,28%.

„Interessant ist das Konzept nicht nur für wohlhabende Anleger, denn der Einstieg ist bereits ab 1.090€ möglich. Wobei Kampner darauf hinweist, dass Immobilien-Investments Zeit benötigen, mindestens fünf Jahre sollte man die Anteile halten (obwohl ein Verkauf zuvor natürlich möglich ist, das könnte bei größeren Summen auch einige wenige Monate dauern.). Kampner abschließend: „Noch besser ist eine Haltefrist von zehn Jahren oder mehr, was wir unseren Anlegern auch empfehlen."

November 2019